H5000 & Notfallkassen: Was der Handel ein Jahr später bereits umsetzt

3 Min. Lesezeit
14.06.23 10:00

Die Verifone H5000 Störung ist ein prominentes Beispiel dafür, welche Folgen sich aus technischen Fehlern ergeben können. Im Mai 2022 kam es bundesweit zu einer Störung bei den Kartenzahlungsterminals des Typs Verifone H5000. Kund:innen waren überrascht zu sehen, dass sie beim Tanken, Einkaufen oder Shoppen nicht mehr, wie gewohnt, die Zahlung am EC-Terminal vornehmen konnten. Betroffene mussten mehrere Tage ausharren, bis die Störung behoben wurde bzw. Geräte ausgetauscht worden sind, was zu Unzufriedenheit bei Konsument:innen und Umsatzverlusten seitens der Unternehmen führte. Heute können Unternehmen sich gegen solche und weitere Ausfallszenarien absichern, indem ein sekundäres, unabhängiges Kassensystem implementiert wird.

Welche Auswirkungen kann ein solcher Ausfall für den Handel haben?

Im Fall der Verifone H5000 Störung konnten die meisten Probleme mit dem Gerät mittlerweile behoben werden. Dies mindert jedoch nicht die Auswirkungen, die die Störung nach sich zog. 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) befragte 800 Handelsunternehmen zu der Störung, von denen 22 Prozent betroffen waren, darunter auch bekannte Marken wie Aldi Nord, Netto, dm und die Tankstellenkette Esso. Die Ausfälle erstreckten sich über mehrere Tage, in vielen Fällen über mehr als eine ganze Woche hinweg. 83 Prozent der Betroffenen hatten mehr als 4 Tage mit der akuten Situation zu kämpfen, 70 Prozent gaben an, dass sie mehr als eine Woche auf das Terminal verzichten mussten.

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, machte deutlich, welche Bedeutung die Störung der Zahlungsmöglichkeit für Kund:innen hatte. Es seien Umsätze verloren gegangen, Kunden und Kundinnen wären zeitweise extrem verunsichert gewesen, betonte er. Die Ausfälle bei vielen Zahlungsterminals nahmen damit nie zuvor gesehene Dimensionen an und verdeutlichten die Anfälligkeit komplexer Systeme gegenüber Störfaktoren. Auch wenn die betroffenen Geräte von Verifone weitestgehend ausgetauscht worden sind, bleibt ein Teil der EC-Terminals weiter im Einsatz.

Heute beläuft sich die Zahl der in Deutschland verwendeten POS-Terminals auf rund 1,5 Millionen, die Zahlung mit Karte ist die bevorzugte Zahlungsmöglichkeit von Kunden und Kundinnen. Fast 60 Prozent der Konsument:innen zahlen bevorzugt mit Karte. Entsprechend hoch ist die Erwartung, jederzeit ohne Bargeld bezahlen zu können. Im Schnitt werden 99,3 Zahlungen pro Jahr pro Kund:in an EC-Terminals abgewickelt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erwartungshaltung und jüngster Paradebeispiele für die Tragweite solcher Ausfälle gewinnt die Absicherung gegen verschiedene Ausfallszenarien, wie z.B. ausgefallene Terminals oder auch Cyberangriffe, für Unternehmen immer mehr an Bedeutung.

Wie kann der Einsatz von Notfallkasse im Handel schützen? 

Scalable mPOS

Quelle: Snabble

HDE-Hauptgeschäftsführer Genth verlangte damals, dass Terminalbetreiber zukünftig sicherstellen würden, dass Notfallsysteme den Ausfall solcher Geräte absichern könnten. Heute können Händler:innen die Absicherung gegen Notfallszenarien selbst in die Hand nehmen und so jederzeit ein Terminal für die Zahlung bereithalten. Mittlerweile stehen neue Lösungen zur Verfügung, mit denen sie sich gegen diverse Notfallszenarien absichern können. Eine bewährte Lösung ist der Einsatz einer vollständig unabhängigen und verlässlichen sekundären Kasse - die Notfallkasse. 

Mit einer Notfallkasse (FallbackPOS) steht ein mobiles POS-System zur Verfügung, das innerhalb weniger Minuten einsatzbereit ist und somit den fortlaufenden Geschäftsbetrieb sicherstellt. Im Kern der Technologie steht die “Shared Nothing”-Architektur. Damit gemeint ist die strikte Trennung von Systemen. Während die primäre Kasse von einer Störung betroffen ist, kann das sekundäre POS-System, z.B. als mobilePOS, einfach und innerhalb weniger Minuten hochgefahren und genutzt werden, da primäre und sekundäre Kasse unabhängig voneinander sind. Dank der integrierten Step-Back-Funktion kann das Gerät selbst bei korrumpierten Daten, z.B. infolge einer Cyberattacke, auf einen beliebigen Datenstand zurückgesetzt werden und ist somit einsatzfähig.

Die Snabble Notfallkasse verfügt darüber hinaus über eine eigene Pricing- und Promotion-Engine, welche filialspezifische Preise und Promotionen abbilden kann. Belege können physisch oder digital erstellt werden und auch die Fiskalisierung stellt kein Problem dar. Die Notfallkasse (FallbackPOS) ermöglicht Unternehmen, den Betrieb Ihrer Geschäfte fortzuführen, ohne dass Umsatzeinbußen eintreten oder Kund:innen frustriert werden. Einmal angebunden ist das Notfall-POS-System in wenigen Schritten hochgefahren und als Terminal einsatzbereit, sodass Fehler im primären Kassensystem aufgespürt und behoben werden können. Darüber hinaus kann die mobile Kasse auch im Regelbetrieb, z.B. zum Queue-Busting, eingesetzt werden.

 

Fazit: Notfallkassen als Präventivschutz im Handel

Ein Blick auf die Zahlen zur Nutzung und Verbreitung von EC-Terminals in Deutschland zeigt deutlich, wie wichtig es Kund:innen ist, eine Möglichkeit zur Zahlung mit EC-Karte angeboten zu bekommen. Betroffene Unternehmen haben aus den Verifone H5000 Störung sowie anderen Beispielen der jüngeren Vergangenheit gelernt und suchen deshalb nach Möglichkeiten, sich gegen Ausfälle, die den reibungslosen Zahlungsverkehr beeinträchtigen, zu schützen. Eine Notfallkasse als mobiles, sekundäres POS-System bietet aufgrund der Shared-Nothing-Architektur viele Vorteile. So minimieren Unternehmen mit einer Notfalllösung, die auf bereits vorhandenen Geräten implementiert werden kann, direkt mehrere Risiken, welche über eine einfache technische Störung weit hinausgehen.

Mehr zu Technologie Notfallkasse Notfallkassen als Schutz vor Cyberkriminalität im Einzelhandel finden Sie hier.

 

Koch keine Kommentare

Was denken Sie?