Der Wettlauf um die digitale Transformation des stationären Einzelhandels

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31.08.22 10:18

Die Technologie hat das Einkaufsverhalten bereits nachhaltig geprägt und in vielen Fällen ist das Geschäft der Zukunft bereits nahezu greifbar. Einzelhändler sind dabei sich digital zu transformieren, um sich Vorteile von Technologien wie künstlicher Intelligenz, Augmented Reality, intelligenten Regalen und Spiegeln, sowie Grab & Go zu sichern. Der Wettbewerb um innovative, erlebnisorientierte Einzelhandelsangebote, hyper-personalisiertes Omnichannel-Shopping und umweltfreundlichere Produkte und Geschäftspraktiken steigt. Gleichermaßen steigt auch die Erwartungshaltung der Kund:innen, dass sie bei jedem Schritt der Customer Journey nahtlos zwischen stationären und Online-Geschäften wechseln können. 

Mithilfe von künstlicher Intelligenz, Robotik, dem Internet of Things sowie Virtual Reality und Augmented Reality haben Händler nun die Möglichkeit, das Einkaufserlebnis nicht nur reibungsloser zu gestalten, sondern darüber hinaus auch personalisierter. Der Schlüssel liegt in der Bereitstellung von immersiven, datengetriebenen Erlebnissen, die Komfort und Engagement über alles andere stellen.

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Intelligente Ladentechnologie 

Das Konzept eines intelligenten Stores basiert auf intelligenten Technologien, die das Einkaufserlebnis rationalisieren und personalisieren und gleichzeitig alltägliche und sich wiederholende Anforderungen automatisieren sollen. Zu den intelligenten Technologien, die die Zukunft des Einzelhandels bereits prägen, gehören:

Intelligente Regale: Intelligente Regale sind IoT-Geräte, die mit digitaler Beschilderung, Gewichtssensoren und RFID-Technologien ausgestattet sind. Intelligente Regale sind Verkaufsinstrumente und dienen nicht nur der automatischen Bestandsverfolgung in Einzelhandelsgeschäften, sondern können auch den Bestand und die Produktpräsentation optimieren und Händler mit Echtzeitdaten versorgen. Intelligente Regale können darüber hinaus den Kund:innen Cross-Selling-Vorschläge und personalisierte Angebote unterbreiten.

Smart Mirror: Ein Smart Mirror im stationären Einzelhandel verspricht Überraschung, denn nicht nur der Informationsbedarf der Kund:innen wird gedeckt, sondern auch das Erlebnis beim Einkaufen rückt in den Vordergrund. Genau dafür nutzt ein Smart Mirror Virtual oder Augmented Reality, beispielsweise in einem Bekleidungsgeschäft. Allerdings kann die Spiegelfläche auch als digitales Plakat eingesetzt werden. Logos, Produktbilder und Videos werden hochauflösend dargestellt. Darüber hinaus ist das Einscannen von Produkten möglich, die dann auf dem Spiegel angezeigt und erklärt werden. Die Informationsausgabe von Preisen, verfügbaren Ausführungen eines Artikels, passenden Produkten oder auch eines QR-Codes für weiterführende Informationen wird somit realisiert.

Einzelhandelsroboter: Einzelhandelsroboter, die für Aufgaben wie das Scannen von Regalen und die Wegfindung eingesetzt werden, können auch zur Kostenoptimierung beitragen. Außerdem wirken Einzelhandelsroboter dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegen.

Bestandsaufnahme in Echtzeit: Der Einsatz von digitalen Barcodes, RFID-Tags, IoT-Geräten, Inventarsoftware und QR-Codes sorgt für eine effiziente Bestandsverwaltung und minimiert das Risiko einer Bestandslücke. Die Bestandsverwaltung in Echtzeit ermöglicht es Einzelhändlern, ihre Lieferketten proaktiv zu verwalten und Kosten zu reduzieren.

Grab & Go-Technologie: Die Grab & Go-Technologie funktioniert über Kameras, Gewichtssensoren und Deep Learning, um den Warenkorb der Kund:innen zu verfolgen und automatisch abzurechnen, wenn sie das Geschäft verlassen. Diese Technologie ermöglicht den Kund:innen, im eigenen Tempo einzukaufen und den Schritt an der Kasse zu überspringen.

Mobile POS (mPOS): mPOS steht für „Mobile Point of Sale“. Dabei handelt es sich um ein mobiles Gerät, wie beispielsweise ein Smartphone oder ein Tablet, das mit einer Kassen-Applikation ausgestattet ist. Da sie ohne WLAN funktionieren, bieten mPOS-Terminals Einzelhändlern die Flexibilität, Transaktionen an Standortunabhängig durchzuführen. Durch den Einsatz von mPOS Geräten, steigt die Zahl der Impulskäufe und kann darüber hinaus auch bei der Bestandsverwaltung und Umsatzanalyse helfen. 

Der Erlebnisorientierter Einzelhandel 

Neue intelligente Technologien sind in diesem Zusammenhang ein Mittel, um immersive und bessere Einkaufserlebnisse zu bieten, die die Kundenbedürfnisse über mehrere Kanäle und in verschiedenen Phasen der Customer Journey erfüllen und übertreffen. Was kann der stationäre Einzelhandel angesichts der rasanten Entwicklung tun, um sich im zukünftigen Einkaufsszenario nicht in die falsche Richtung zu entwickeln? In erster Linie muss der Fokus auf den Kund:innen liegen. 

  • Kundenzentriert: Die Kund:innen stehen immer im Mittelpunkt 
  • Personalisiert: Kund:innen sind heute mehr als zuvor bereit dafür, für ein auf sie zugeschnittenes Erlebnis zu bezahlen.
  • Lebensnah: Nah an der Zielgruppe und stets authentisch bleiben.

Erlebnis schlägt Konsum: Der Einsatz intelligenter Technologie ist ein effektiver Weg, die Customer Experience zu verbessern und den Übergang zwischen dem Erlebnis im stationären Handel und den Online-Angeboten zu erleichtern. Ein Erlebnis mit der taktilen Interaktion, die online fehlt, ergänzt durch die technologische Möglichkeit von Anwendungen der virtuellen oder erweiterten Realität, ist eine Möglichkeit, Kundenerlebnisse auf das nächste Level zu heben.

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